weltverbesserer Leben Schule der Zukunft – wie gelingt Bildung für morgen?

Schule der Zukunft – wie gelingt Bildung für morgen?

Foto: 24K-Production / stock.adobe.com

Corona hat das Leben aller Menschen ordentlich durcheinandergewirbelt. Allen voran wurden Schüler:innen und Student:innen mit der Tatsache konfrontiert, plötzlich allein und von Zuhause aus lernen zu müssen. Ist das die Schule der Zukunft? Und was macht eine solche Erfahrung mit Kindern, die in der Schule nicht nur Wissen erhalten, sondern auch für das Leben lernen sollen?

Das Corona Virus hat den Schulalltag und den Unterricht komplett verändert. Plötzlich stehen Lehrer:innen nicht mehr real vor der Klasse, sondern die Schüler:innen und Student:innen müssen sich in digitale Klassenzimmer einwählen. Dabei haben sich Vorteile, aber auch Nachteile, herauskristallisiert und gezeigt, wo die Fehler im Bildungssystem liegen.

Viele Kinder leiden nach einem Jahr der Pandemie unter schulischen Defiziten. Mangelnde Ausstattung, fehlende Strukturen und Defizite im Bildungssystem treten deutlich zutage.

Genau hier setzt die Aktion #schoolidarity an: Ein Shirt der Techniker Krankenkasse und dem FC St. Pauli macht Schule. Durch den Verkauf von 1.000 limitierter T-Shirts können fast  30 Kinder ein halbes Jahr lang durch intensiven Nachhilfeunterricht gefördert werden. Außerdem erhalten 100 weitere Kids regelmäßige Unterstützung bei Hausaufgaben, Lernen und Co.

Wie kann die Schule der Zukunft Bildung ermöglichen, ohne das Schüler:innen auf der Strecke bleiben? Was muss sich verändern und welche Bedingungen müssen verbessert oder gar eventuell sogar neu eingeführt werden, um allen die gleichen Möglichkeiten zu bieten? Und was haben Homeschooling und digitales Lernen mit den Schüler:innen gemacht? Darüber haben wir uns mit Anja Dudziak, pädagogische Leiterin der Schülerhilfe, unterhalten.

Symbolbild für Schule der Zukunft Junge lehnt auf dem Tisch über einem Buch und übt lesen
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Michal Parzuchowski

Frau Dudziak, macht es sich bemerkbar, dass die Schüler und Schülerinnen größere Probleme mit den Lerninhalten haben oder in der Schule weniger mitkommen? Schließlich hatte der Großteil ja kaum Unterricht in Präsenz. 

In unserer täglichen Arbeit erleben wir, wie Lerndefizite sich während der anhaltenden Schulschließungen vergrößern. Eine Umfrage der Schülerhilfe ergab, dass acht von zehn Eltern mit dem Homeschooling überfordert sind und sich Sorgen über die schulische Entwicklung ihrer Kinder machen.

Eine außerdem von der Schülerhilfe in Auftrag gegebene und von Fittkau & Maaß durchgeführte Studie offenbarte: Im vergangenen Jahr verbrachten Schüler:innen täglich im Durchschnitt 2,2 Stunden mit ihren Aufgaben zu Hause. Wir gehen davon aus, dass bei 25-50 Prozent aller Schülerinnen und Schüler substantielle Lernrückstände bestehen, die durch gezielte Nachhilfe aufgeholt werden sollen. Bei uns hat der Online-Nachhilfeunterricht während des Lockdowns sehr gut funktioniert, über 90 Prozent unserer Kund:innen waren sehr zufrieden. 

Bemerken Sie in den letzten zwei Jahren deutliche Veränderungen hinsichtlich der Anzahl der Anfragen?

Seit der Präsenzunterricht an den öffentlichen Schulen wieder möglich ist und die Corona-Einschränkungen entfallen sind, verspüren wir eine verstärkte Nachfrage. Daher raten wir Eltern, sich frühzeitig einen Nachhilfeplatz zu sichern. Besonders gefragt sind aktuell unsere Sommerkurse zur Vorbereitung auf das neue Schuljahr.

Schüler:innen mit leichten Lernrückständen kann man im Rahmen eines Sommerkurses helfen, diese komplett aufzuarbeiten. Bestehen jedoch größere Wissenslücken, dauert es mindestens 6 Monate, um den Lernstoff nachzuholen. Wichtig ist es, dass die Eltern sich frühzeitig an uns wenden.

Es gibt bereits das Programm „Bildung und Teilhabe“, über das Empfänger von Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, Kindergeldzuschlag und Wohngeld jetzt schon kostenlose Nachhilfe erhalten können. Zudem ist die Schülerhilfe als qualifizierter Anbieter für das Aufholpaket des Bundes ausgezeichnet worden. Interessierte können sich am Standort oder telefonisch über die Fördermöglichkeiten informieren.

Lies dazu auch: Steh auf gegen Sitzenbleiben: #schoolidarity

TK-Leistung Anti-Stresscoaching

Sind die Schüler:innen motiviert?

Vielen Schüler:innen fällt der Distanzunterricht schwer und sie haben große Probleme, sich zu motivieren. Einzelnachhilfe in der kleinen Gruppe schafft es sie zu motivieren – sowohl online, aber am besten natürlich im Präsenzunterricht. Wenn sie merken, dass sie bei einem Fach wieder mitkommen, sind sie motiviert. 

Stellen Sie bei den Schüler:innen denn gesundheitliche Veränderungen fest, die vor Corona anders waren?

Bisher kamen vor allem Schüler:innen der Mittelstufe zu uns, da in dieser Zeitspanne neben schulischen Schwierigkeiten häufig auch noch persönliche Probleme und Unsicherheiten durch die Pubertät hinzu kommen. Durch das Homeschooling sind bei Kindern aller Klassenstufen Wissenslücken entstanden.

Unserer Erfahrung nach fehlt Eltern häufig einfach die Zeit und die emotionale Distanz, um mit ihren Kindern zu lernen. Manchmal mangelt es an Wissen und häufig an didaktischer Erfahrung. Oftmals leidet das Familienleben. Darum sollte man auf professionelle Unterstützung zurückgreifen. Denn gerade jetzt ist es enorm wichtig, dranzubleiben, Wissenslücken zu schließen, um nicht noch mehr Schulstoff zu verpassen.

Schau dazu auch: Steh auf gegen Sitzenbleiben: #schoolidarity

Symboldbild Schule der Zukunft Tablet liegt zwischen zwei Laptops und begrueßt  mit einem Hallo auf dem Screen
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash – Arthur Lambillotte

Mit dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ sollen Kinder und Jugendliche nach der Corona-Pandemie die bestmöglichen Chancen auf gute Bildung und persönliche Entwicklung erhalten. Wie kann die Qualität und Seriosität der Nachhilfeanbieter, die am „Aufholprogramm“ der Länder teilnehmen, sichergestellt werden?

Auf Initiative der größten Nachhilfeanbieter, darunter die Schülerhilfe sowie des VNN Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen e. V. wurde der Zusammenschluss „Lernpakt“ ins Leben gerufen. 

Die Mitglieder haben in Zusammenarbeit mit dem Professor für Schulpädagogik, Ludwig Haag, Qualitätskriterien für ein Zertifikat definiert, die ein Nachhilfeinstitut als Ausweis von Seriosität und Qualität erfüllen muss. Die Schülerhilfe sowie alle Gründungsmitglieder des „Lernpakts“ haben den Prüfprozess des TÜV-Rheinland bereits durchlaufen und dürfen ab sofort das neue Zertifikat als Ausweis von Qualität und Seriosität führen. 

Diese acht Qualitätskriterien sind speziell auf die Anforderungen des „Aufholprogramms“ zugeschnitten:

1. Geprüfte Lehrkräfte mit polizeilichem Führungszeugnis 

2. Stets bedarfsgerechte Unterrichtsform: Präsenznachhilfe und Online-Unterricht möglich 

3. Erprobtes Lernkonzept: mit Lernstandserhebung, Förderplan, Dokumentation 

4. Kontrolle der Leistungsverbesserung mit regelmäßiger Dokumentation 

5. Digitale Lernunterstützung zusätzlich, inkludiert 

6. Direkter Kontakt zu Schulen vor Ort 

7. Nachweis der Seriosität, insbesondere beim Datenschutz 

8. Langjährig unabhängig kontrolliert und extern ausgezeichnet (z. B. TÜV)

Vielen Dank für das Gespräch

Gegründet 1974, vermittelt die Schülerhilfe seitdem neben schulischem Wissen auch methodische und soziale Kompetenzen, wie Verlässlichkeit, Disziplin und Pünktlichkeit. Neben Einzelunterricht in kleinen Gruppen sieht die Schülerhilfe es als unabdingbar an, auch Rücksichtnahme und Respekt vor anderen zu stärken. Dabei ist die Schülerhilfe frei von ideologischen oder religiösen Zwecken oder Tendenzen. Durch diese umfassende Förderung erhalten die Schüler:innen das für den Alltag nötige Selbstvertrauen, um sich sowohl dem schulischen Alltag als auch den Anforderungen einer modernen Gesellschaft zu stellen. So sind sie in der Lage, ihren beruflichen und gesellschaftlichen Lebensweg erfolgreich zu gestalten.